Zur Wirtschaftlichkeit

Der wesentliche Vorteil

Grundlagen für Anforderungen an die Erarbeitung fachplanerischer Lösungen

Aus der DIN 18300 ist abzuleiten, dass durch den Baugrundgutachter die aus seiner Sicht wirtschaftlichsten Gründunglösungen für den Erdbau für das jeweilige Bauvorhaben zu beschreiben sind. Neben der genauen Beschreibung der Gründungslösung sind dabei auch die zu verwendenden Liefermaterialien anzugeben.
Für die Beurteilung einer Gründungslösung sind regelmäßig mindestens 3 Aspekte zu betrachten:

Der Baugrund, das Bauwerk und das Gründungselement lassen sich durch (Boden-)kennwerte charakterisieren. Dabei sind die Kennwerte des Baugrundes ebenso gegeben (der Baugrund ist nun einmal so, wie er ist), wie auch die Anforderungen an die Kennwerte aus dem Bauwerk (z.B.: aufzunehmende Lasten). Die Kennwerte vom Gründungselement müssen ermittelt werden, mit dem Ziel, dass das Gründungselement mindestens über die technische Nutzungsdauer seine Funktion behält.

Mindestinhalte einer Fachplanung „Technische Böden“:

Die nachfolgend aufgeführten Planungsinhalte sind als ein zu diskutierender Vorschlag zu werten. Aus der täglichen Praxis bei der Fachplanung für Flüssigbodenanwendungen hat sich die unten beschriebene Vorgehensweise jedoch bewährt.
Technische Böden sollen sich nicht nur auf Flüssigböden oder ZFSV beschränken. Es sollen alle Arten von Baustoffen möglich sein, die sich aus Aushubböden oder mineralischen Abfällen herstellen lassen. Die exakte Beschreibung der Technischen Böden anhand der geforderten Kennwerte und Eigenschaften benötigt keine Produktnamen.
Für die Erstellung einer Fachplanung Technische Böden werden die folgenden Mindestinhalte für sinnvoll erachtet:

Im Ergebnis erhält man die für die Funktionserfüllung erforderlichen bodenchemischen und bodenmechanischen Kennwerte für den einzusetzenden Baustoff und der zu wählenden Gründungsart.
Technische Böden unterstellen, dass eine Wirtschaftlichkeit immer dann gegeben ist, wenn der vor Ort gewonnene Aushubboden nach ggfs. einer technischen Anpassung als Baustoff innerhalb der Baustelle wiederverwendet werden kann. Neben den Transport- und Entsorgungskosten für die Entsorgung des Aushubbodens entfällt auch die Beschaffung von Baustoffen, was zu einer erheblichen Ressourcenschonung führt.

Weitere Planungsschritte

Aus den statischen Berechnungen der vordimensionierten Planungslösung ergeben sich die wesentlichen Kennwerte, die der Technische Boden zu erfüllen hat, um die geplante Funktion mit der notwendigen Sicherheit erfüllen zu können.

Die statischen Berechnungen sollen nicht nur die Kennwerte (Zielwerte und Toleranzen für die Rezeptur) liefern, sondern auch die Geometrie des Gründungselementes/Technische Boden-Bauteils festlegen.

Auf Basis des Aushubbodens wird eine Rezeptur erstellt, deren Umsetzung zu einem Technischen Boden führt, der die aus der statischen Berechnung geforderten Bodenkennwerte erfüllen soll.

Erfüllt der Technische Boden die aus der Statik geforderten Kennwerte nicht, gibt es zwei Wege zur Optimierung:

In der Praxis ist die Optimierung der Gründungslösung ein iterativer Prozess, bei dem wechselseitig die Statik und die Rezeptur angepasst wird.

Da die Gründungslösungen individuell für jede Baustelle erarbeitet werden, ist die Qualitätssicherung des Technischen Bodens für jedes Bauvorhaben im Zuge der Planung ebenso individuell festzulegen. Für eine optimierte Gründungslösung werden final die Kosten ermittelt. Da der Bauablauf bei dem Einsatz von Technischen Böden im Zuge der Fachplanung exakt beschrieben wird, ist eine CO2-Bilanzierung der Baustelle möglich.